Sonderkonstruktion ermöglicht schräge Klinkerfassade

Nachverdichtung in Ludwigsburg verbindet Historie und Energieeffizienz

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Eine technisch ungewöhnliche Fassadenkonstruktion prägt den Neubau in der Ludwigsburger Karlstraße. Die Architekten ließen die Klinkerfassade des Bürogebäudes in den obersten Geschossen in eine Schräge übergehen. Statt eines konventionellen Daches nutzt die Konstruktion ein vorgehängtes hinterlüftetes Fassadensystem.

Das Bürogebäude bildet zusammen mit zwei Wohnhäusern ein Ensemble in der Ludwigsburger Altstadt. Die drei Punkthäuser stehen auf einem gemeinsamen Sockelgeschoss und schließen eine Baulücke in einem gründerzeitlich geprägten Viertel.

Die Fassaden tragen Handformriemchen in zwei Farbtönen, die sich an den historischen Klinkerbauten der Umgebung orientieren. Keilförmige Fensterlaibungen bringen mehr Tageslicht in die Räume. In den beiden Wohngebäuden entstanden 18 Wohneinheiten. Die technische Ausstattung mit Photovoltaik, Fernwärmeanschluss und einem Regenwasserkonzept ermöglicht die Einstufung als KfW-55-Gebäude.

Die Gestaltung der Fassaden orientiert sich an den gealterten Klinkersteinen der Gründerzeitbauten in der Nachbarschaft. Auf zweierlei Fassadensystemen (StoTherm Mineral/WDVS und StoVentec C/VHF) kamen raue, unregelmäßig geformte Handformriemchen (StoBrick) zum Einsatz. Dieser Aufbau hatte sich in der Planung als wirtschaftlicher erwiesen als ein zweischaliger Aufbau. 

Um die "perfekte Oberfläche" zu bestimmen, wurden zahlreiche Musterverbände gelegt und maßstabsgetreue Mock-ups gebaut. Schließlich wurde eine Mischung aus zwei Klinkerfarbtönen (StoBrick Rau 2079 und 2083) festgelegt, die asymmetrisch im Verhältnis 1:1 verlegt wurden, was auf den großen Flächen dennoch eine homogene Wirkung erzielt. Die zirka zwei Zentimeter dicken Riemchen wurden werkseitig aus Vollsteinen geschnitten.

Durch die Fenster mit ihren als Lichtkeile ausgeführten Laibungen findet sich die Schräge ein zweites Mal in der Fassade und unterstreicht so den ausdrucksstarken Charakter, heißt es. Mit vorgefertigten Formteilen aus Dämmstoff, die sich keilförmig von 18 auf 10 Zentimeter verjüngen, ließ sich auch diese ungewöhnliche Architektur rationell erstellen. Sie bieten zudem einen konkreten Nutzen: Mehr Tageslicht in den Innenräumen. Vor den Badezimmerfenstern verhindern Klinker im marokkanischen Verband unerwünschte Einblicke.

Der Neubau ergänzt die bestehende Blockrandbebauung und schafft zusätzlichen Wohn- und Arbeitsraum in der Innenstadt.

www.sto.de

 

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