Starkregen und Hitzewellen – wie Ingenieurkompetenz helfen kann

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Angesichts zunehmender Starkregenfälle im Wechsel mit immer längeren Hitzeperioden fordert die Bundesingenieurkammer, zügig neue Wege bei der Planung von Städten und Gemeinden einzuschlagen.

„Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass die Wetterkapriolen eher zunehmen. Dafür sind unsere Städte und auch die ländlichen Regionen derzeit nicht optimal aufgestellt. Hier können Ingenieurinnen und Ingenieure mit ihrem Wissen helfen“, so Dipl.-Ing. Christoph F. J. Schröder, Mitglied des Vorstands der Bundesingenieurkammer. Die fortschreitende Siedlungsverdichtung verschärft die Lage, und die Kanalisation als primäre Entwässerungslösung wird zukünftig nicht mehr ausreichen. Regnen nach längerer Trockenheit in kurzer Zeit gewaltige Wassermengen herab, können diese in der Regel von der Kanalisation nicht mehr aufgefangen werden. Die Folge: Überschwemmte Straßen, überflutete Keller und vollgelaufene Tiefgaragen. Auch Ackerflächen oder Wiesen können diese Wassermassen oftmals nicht mehr aufnehmen.

Regenwasser nicht mehr automatisch „im Rohr verschwinden lassen"

Rückhaltevolumen in Form von unterirdischen Betonbecken werden aus Platz- und Kostengründen nur begrenzt nützlich sein. Es müsse daher das Ziel sein, Regenwasser nicht mehr automatisch „im Rohr verschwinden zu lassen“. Rückhaltung/Retention durch Gräben und Dachbegrünung stellen hier sinnvolle Ergänzungen der klassischen Stadtentwässerung dar. „Künftig müssen wir neue und kreativere Wege einschlagen als bisher“, ist sich das Vorstandsmitglied der Bundesingenieurkammer sicher. „Stadt-, Verkehrs- und Entwässerungsplanung müssen deutlicher Hand in Hand gehen. Straßen sollten beispielsweise so geplant und gebaut werden, dass das Wasser ‚schadlos‘ ablaufen kann. Gräben wären auch in Städten eine weitere Idee. Regenwasser von Dachflächen muss nicht zwingend in den Kanal, es muss immer eine örtliche Versickerung mit überlegt werden. Auch könnte man über eine sogenannte Mehrfachnutzung von Parks oder Sport- und Spielplätzen nachdenken. Diese könnten z.B. als Notüberlauf dienen“, führt er weiter aus.

„Neue Lösungen im Bestand unserer Städte zu finden, ist sicherlich eine große Herausforderung. Das ist auch uns Ingenieurinnen und Ingenieuren bewusst. Aber es führt kein Weg daran vorbei.“ Ganz wichtig hierbei sei, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und die Städte und Kommunen bei dem Prozess zu unterstützen – finanziell, aber auch personell, betont Dipl.-Ing. Christoph F. J. Schröder abschließend. „Unwetter und Trockenheit werden sich auch weiterhin nicht verhindern lassen. Aber wenn wir jetzt schnell und vorausschauend handeln, sollten wir für die Zukunft besser aufgestellt sein.“
 

Quelle: BIngK

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