Selbst geplant und gebaut von Bergmüller Holzbau
Gleich zwei neue Gebäude wurden binnen kurzer Zeit auf dem Firmengelände der Bergmüller Holzbau GmbH errichtet: eine Abbund- und eine Produktionshalle. Beide Hallen sind nicht nur von außen ein Blickfang, sondern beeindrucken auch mit ihren inneren Werten. Holzrahmenbauweise, Hackschnitzelheizung und Solarenergie unterstützen den ökologischen Fußabdruck des Familienunternehmens.
Das Familienunternehmen Bergmüller Holzbau stemmt an die 30 Bauvorhaben in der Region Bayerbach – zuletzt in eigener Sache. Das 35-Mann-Unternehmen hat als Holzbau-Manufaktur vielfältige Schwerpunkte:
- Hausbau und Modernisierungen von Ein- und Mehrfamilienhäuser
- Kirchen- und Dachsanierungen
- Fassadengestaltung
- moderne Tragsysteme auf landwirtschaftlichen oder gewerblichen Hallen
Mit steigender Produktion ging die Bergmüller Holzbau GmbH 2018 und 2019 einen weiteren großen Schritt in der Geschichte des Familienunternehmens und baute zwei neue Hallen. Was in der Vergangenheit auf gemietete Hallen und Lagerplätzen in der Nähe des Betriebsgeländes verteilt war, sollte nun in eigene Gebäude verlagert werden. Dafür erwarb das Unternehmen ein Grundstück von 7000 Quadratmetern angrenzend an den bisherigen Firmenstandort. Somit konnte man das alte Betriebsgelände erweitern und den Bau der neuen Abbund- sowie Produktionshalle auf kurzem Weg betreuen und vollumfänglich in den Betrieb einbinden.
Das absolute Highlight ist die Dachkonstruktion aus riesigen Elementen – sieben Meter breit und vierzehn Meter lang – für die knapp 1800 Quadratmeter große Dachkonstruktion der Produktionshalle.
Abbund nach Maß (Halle 1)
Die neue Abbundhalle ist ein eingeschossiges Gebäude mit 40,3 m Länge und 15 m Breite – ergänzt durch einen Anbau für Heizung und Hackschnitzellager mit einer Länge von 17,0 m und einer Breite von 8,5 m. Nachdem die Bodenplatte und eine Stützenreihe erstellt war, konnte der Holzbau mit großflächigen vorgefertigten Elementen binnen weniger Tage gefertigt werden. Erstellt in Holzbauweise in KfW 55 Standard mit einer Fußbodenheizung in der Bodenplatte.
Baustoff Holz ist erste Wahl – auch für die Produktionshalle (Halle 2)
Das teilweise zweistöckige Gebäude mit 70 Metern Länge und 25 Metern Breite haben die Experten binnen 6 Monaten aufgebaut. Auch dieses Gebäude wurde in Holzbauweise errichtet. Durch die topographische Lage der Halle war auf der Längsseite im Norden eine Stützwand in Stahlbeton gegen Erdreich über die gesamte Gebäudelänge erforderlich. Diese wurde zusätzlich auch noch für die Aussteifung der Holzkonstruktion genutzt.
Das teilweise eingebaute Obergeschoss hat man ebenfalls komplett in Holz erstellt inklusive des Aufzugturmes und des Treppenhauses. Auch hier wurde Holzbauweise in KfW 55 gewählt mit einer Wandstrahlungsheizung durch Betonkernaktivierung der längsseitigen Stützwand.
Bauherren können hier ihr individuell gebautes Haus bei der Entstehung persönlich begleiten. Binnen rund drei Wochen entstehen in der Produktionshalle Wand für Wand sowie Decken und Dach.
Mehrwert für Mitarbeiter und Kunden
Die Produktionshalle zur Herstellung von Wänden, Decken und Dächern ist teilweise 2-geschossig. Auf einer Bruttofläche von rund 325 Quadratmetern gibt es jetzt im ersten Obergeschoss zusätzliche Büros für die Technik-Experten – behindertengerecht mit Aufzug erstellt.
Großzügigkeit zeigt man auch hier mit folgenden Räumlichkeiten:
- Besprechungszimmer mit Spielecke für Kinder
- Besprechungs- und Vortragsraum
- Großraumbüro für 2 Bauleiter
- Großraumbüro für 3 Arbeitsvorbereiter und einen Lehrling (techn. Zeichner)
- Technikraum mit Plotter, Schneidmaschine, Server
- Herren WC
- Damen WC als Behinderten WC
Die Zwischendecke zur Halle wurde aus Brettschichtholzelementen gebaut, darüber Dämmung und Estrich mit Fußbodenheizung und einem robusten Industrieparkett in Eiche.
Sämtliche Wände haben die Experten als Holzrahmenwände ausgeführt mit Gipsplatten als Sichtflächen, dazwischen Mineralfaser als Hohlraumdämmung. Über den Büros, den WCs, dem kleinen Besprechungsraum und dem Technikraum glänzt optisch ansprechend eine Brettschichtholzdecke – als sichtbare Konstruktion.
Der Empfang ist bis unter das Dach offen, die Dachunterseite wurde mit einer Akustikdecke in Eiche verkleidet.
Ökologischer Fußabdruck dank Holzbauweise und Hackschnitzelheizung
Moderne, ansprechende Gebäude, die für die Holzbauweise repräsentativ sind und als Leuchtturmprojekte erkannt werden – das war das ausgemachte Ziel der ZimmerMeisterHaus-Manufaktur. Besonderer Fokus lag auf der Ökologie und Ökonomie der Hallen, die sowohl im Bau als auch im späteren Unterhalt nachhaltige Grundsätze erfüllen sollten. Dass die Hallen in Holzbauweise errichtet werden würden, stand damit außer Frage. Jetzt nutzt man die Holz-Abfallstoffe der Produktion auch für die nötige Heizenergie und verbraucht dabei so wenig Energie wie nötig.
Erweiterung von Photovoltaik ab 2022
Nachdem man bereits im Jahr 2000 auf der bisherigen Produktionshalle Halle eine Photovoltaik-Anlage im Rahmen des "100.000 Dächer"-Programms installiert hatte, wird auch für die neuen Hallen ab 2022 erneut zusätzliche Photovoltaik eingeplant. Die beiden Hallen sollen dafür durch ein Verbindungs-Dach verknüpft werden. Auf rund 25 Metern Fläche sollen neue Solarmodule installiert werden. Die bestehende PV-Anlage wurde dafür bereits 2021 mit einem Erdkabel ergänzt, um die neuen Hallen schließlich mit den alten Hallen verknüpfen zu können.
Heizung versorgt fünf Gebäude
Die Abfälle der Abbundanlage – Abfallholz, Säge- und Hobelspäne – werden über eine Förderbandanlage in einen Hacker transportiert. Auch Plattenabschnitte, Sägemehl und Hobelspäne aus Handbetrieb gelangen in den Hacker, werden geschreddert und zur Verbrennung transportiert.
Gewählt wurde der Weima WL 8 Einwellen-Zerkleiner mit drei Zuführungsmöglichkeiten: Förderband, Absauganlage oder manuell. Das Restmaterial der Abbundanlage erreicht über ein 20m-Föderband die Zerkleinerung. Aus der Produktionshalle kann man mittels SPS-Steuerung den Zerkleinerungs-Vorgang steuern. Eine Förderschnecke transportiert das Hackgut zu einer Bunkerumfüllspirale und die Hackschnitzel werden gleichmäßig im Bunker verteilt.
Die bislang hohen laufenden Kosten der Restholzentsorgung gehören somit der Vergangenheit an. Die Hackschnitzelheizung versorgt insgesamt fünf Gebäude des Unternehmens. Auch an die Mitarbeiter der ZMH-Manufaktur Bergmüller wurde gedacht: Es entstanden helle Räume mit behaglichem Raumklima, Heizverteilung auf Fußboden- und Wandstrahlenheizungen und auch in den Arbeitsbereichen wurden die Industrieböden zusätzlich mit Holzplatten belegt. Insgesamt konnte der KfW Energieeffizienz-Standard 55 erreicht werden.
Familienunternehmen in der dritten Generation
Zur Zeit der Firmengründung vor rund 70 Jahren, damals noch als klassischer Zimmereibetrieb, steckte der Holzbau noch in den Kinderschuhen. Heute gilt die Bergmüller Holzbau GmbH in Niederbayern als Spezialist für unterschiedlichste Bauarten rund um das Bauen mit Holz und bietet rund 35 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern einen interessanten und modernen Arbeitsplatz in der Region.
Dieses Wachstum hat das Unternehmen unter anderem dem Pioniergeist der Seniorchefs Otto und Robert Bergmüller zu verdanken: Als Mitbegründer der ZimmmerMeisterHaus®-Vereinigung haben beide in den 80er und 90er Jahren zahlreiche Innovationen im Holzbau auf den Weg gebracht. Mit der Ausbildung von bis heute über 75 Fachkräften als Zimmerer und Bürokaufleute legte man fortwährend den Grundstein für zukünftige Generationen.
Vor allen Dingen lag der Fokus auf dem handwerklichen Holzhausbau sowie der Vorfertigung kompletter Bauelemente in der Werkstatt. Seit 2014 wird der Betrieb von Michael Bergmüller nun in der dritten Generation geführt.
Das Leistungsportfolio der ZimmerMeisterHaus-Manufaktur Bergmüller umschließt Wohnhäuser und Anbauten aus Holz, Fassadendämmung, Modernisierungen sowie Arbeiten der klassischen Zimmerei wie Dachstühle und Hallen. Zweck der Firma Bergmüller ist es, Bauträume zu erfüllen und – darüber hinaus – Kunden durch werthaltige Leistung mit hochmotivierten Mitarbeitern lebenslang zu begeistern.
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