Mit dem neuen Baukulturbericht 2024/25 „Infrastrukturen“ greift die Bundesstiftung die Frage auf, wie die notwendige Transformation zu resilienten, klimagerechten, sozial integrierenden und gut gestalteten Bauwerken und Räumen der Infrastruktur gelingt. Der Bericht analysiert die Ausgangslage und formuliert Handlungsempfehlungen, die sich an Politik, Bauschaffende und Kommunen richten. Infrastrukturen sind elementar. Ihr Erhalt, Umbau und ihre Weiterentwicklung sind eine der gegenwärtig wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen. Interdisziplinäres Planen und integriertes Bauen bieten große Chancen, Infrastrukturen als Basis unserer Daseinsvorsorge und zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu qualifizieren.
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur: „Es geht bei dem sperrigen Begriff Infrastrukturen um die Basis unseres Zusammenlebens und die Chance, unsere Umwelt lebenswerter zu machen und besser zu gestalten. Dass Infrastrukturen funktional sein müssen, versteht sich von selbst – gleichzeitig ist dabei aber nicht egal, wie sie aussehen: Städtebaulich integrierte und gut gestaltete Infrastrukturen können einen positiven Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt leisten.“
Elisabeth Kaiser, Stiftungsratsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur: „Die dringend notwendigen Transformationsprozesse im Infrastruktursektor und die Verbesserung der Lebensbedingungen in Stadt und Land betreffen uns alle: etwa bei Fragen der persönlichen Mobilität, dem Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu sozialen und kulturellen Einrichtungen. Deshalb freue ich mich sehr, dass sich das Bundeskabinett am 29. Mai 2024 mit dem Baukulturbericht befasst und zu diesem Stellung genommen hat. Bericht und Stellungnahme liegen nun dem Deutschen Bundestag vor und ich bin sicher, dass auch dieser Bericht im politischen Raum auf großes Interesse stoßen wird.“
Infrastrukturentwicklung ist Querschnittsaufgabe
Infrastrukturen regeln die Ver- und Entsorgung, die Mobilität und den Transport und bestimmen unsere Lebensqualität. Doch der Sanierungsstau bei Straßen, Schienen und Brücken ist hoch, und auch in Kitas, Schulen, Krankenhäuser und Kulturbauten haben wir in den letzten Jahrzehnten zu wenig investiert. Klimawandel, Energiekrise und Ressourcenknappheit verlangen integrierte Handlungsansätze. Die Jahrhundertfluten im Ahrtal und aktuell in Süddeutschland zeigen unter anderem die Notwendigkeit des Ausbaus der blau-grünen Infrastruktur.
Der Baukulturbericht 2024/25 stellt die notwendige Transformation der Infrastrukturen und die Verbesserung der Lebensbedingungen in Städten und Gemeinden in den Fokus. Er widmet sich verschiedenen Infrastrukturbereichen, wie etwa Verkehrswegen, Beförderungssystemen oder sozialen Einrichtungen. Die Themen reichen von der Bedeutung des Ingenieurbaus über die technischen, funktionalen und ästhetischen Ansprüche an Ingenieurbauwerke bis hin zu Fragen der Ausbildung und Praxis.
Die Stiftung hat den Bericht selbständig erarbeitet und hierzu zwei Baukulturwerkstätten sowie eine Reihe von Baukulturdialogen und Fachgesprächen durchgeführt. Sie hat zudem zahlreiche Verbände und Interessenvertreter aus den für die Stiftung relevanten Arbeitsbereichen in die Erarbeitung des Berichts einbezogen. Drei Befragungen der Bundesstiftung – eine Bevölkerungsumfrage, eine Kommunalumfrage und eine Umfrage bei den planenden Berufen – bereichern die Erkenntnisbasis des Berichts.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen:
„Der Baukulturbericht der Bundesstiftung Baukultur leistet einen wesentlichen Beitrag zur Bestandsaufnahme der baukulturellen Situation in Deutschland. Er bildet eine gute Grundlage für die politische Debatte über die Weiterentwicklung der Baukultur durch Bund, Länder und Kommunen“.
Baukulturbericht
Alle zwei Jahre legt die Bundesstiftung Baukultur dem Bundeskabinett einen Baukulturbericht vor. Der Bericht bildet umfassend den Status zum Planen und Bauen in Deutschland ab und fokussiert darüber hinaus ein aktuelles Schwerpunktthema. Das Konzept und die inhaltliche Ausrichtung wird von der Bundesstiftung Baukultur in offenen Werkstätten, in Dialogen und durch Recherchen erarbeitet. Der Baukulturbericht enthält hieraus abgeleitete Erkenntnisse, gute Projektbeispiele und die Ergebnisse durchgeführter Umfragen. Durch Infografiken werden die Inhalte verständlich aufbereitet.
Alle Baukulturberichte stehen kostenfrei zum Download bereit:
https://publikationen.bundesstiftung-baukultur.de/baukulturberichte
Konvent der Baukultur (19./20.06.2024)
Die Erkenntnisse und Ergebnisse münden in konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik und alle am Planen und Bauen beteiligten Akteure. Der allgemeinen Öffentlichkeit wird der Baukulturbericht am 20. Juni 2024 im Rahmen des Konvents der Baukultur in Potsdam vorgestellt.
Forum 1 „Brücken und Infrastruktur“ am 19. Juni von 11 bis 16:30 Uhr in Kooperation mit der Bundesingenieurkammer. Impulsvortrag: „Brückenbau heute – Mobilität, Nachhaltigkeit, Gestaltung“ von Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer:
https://www.bundesstiftung-baukultur.de/veranstaltungen/detail/konvent-der-baukultur-2024/forum-1
Die Teilnahme am Konvent ist kostenfrei. Anmeldungen sind bis zum 18. Juni online möglich:
https://www.bundesstiftung-baukultur.de/veranstaltungen/registrierung/konvent-der-baukultur-2024