Beispielsweise hat die Ingenieurkammer Baden-Württemberg gleich eine ganze Themenwoche aus diesem Anlass gestaltet: eine spannende Mischung aus Podcast, Online-Vorträgen, Besichtigungen und Führungen (u. a. Demonstrator-Hochhaus der Uni Stuttgart, Baustelle Stuttgart 21) zu den Themen nachhaltige Bauwirtschaft, kreislauffähiges Bauen, Verwendung natürlicher Baustoffe und innovative Technologien. Die Podcasts zum Nachhören: https://aufholzbauen.de/podcast/
Die Ingenieurkammer Brandenburg hat dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde und der Kompetenzstelle für nachhaltiges Bauen in Brandenburg eine Exkursion zur Knauf Elements GmbH & Co. KG in Neuruppin organisiert, um dort mehr über die innovative Verwendung von Holzelementen in Modulbauweisen und deren Beitrag zur nachhaltigen Bauindustrie zu erfahren.
Die Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt lud in die Gruson-Gewächshäuser nach Magdeburg ein, um mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie dem Planen und Bauen über aktuelle Themen und Herausforderungen – Zwischen Wachstum und nachhaltiger Entwicklung im Bauwesen – zu diskutieren. Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, sprach zum Auftakt, im Anschluss folgten Keynotes von Ingenieuren und Architekten sowie der Landeshauptstadt Magdeburg, u. a. zu nachhaltigem Planen und Bauen sowie zukunftsfähigen Quartieren.
Die Ingenieurkammer Mecklenburg-Vorpommern hat mit der Allianz für nachhaltiges Bauen in M-V (AnBMV) diesen Tag genutzt, um die „Schweriner Thesen“ zu veröffentlichen und damit den Diskurs für nachhaltiges Bauen im Ingenieur- und Verkehrswegebau zwischen den kommunalen Auftraggebern, den Planern und der Bauindustrie anzuregen. Die Ingenieurinnen und Ingenieure stellen sich als Experten und Partner der Bauwende mit ihrem Wissen zur Verfügung.
Der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, zum Internationalen Tag des Ingenieurwesens für nachhaltige Entwicklung:
„Der World Engineering Day am 4. März sollte als Aufforderung an unseren Berufstand verstanden werden, das Tempo bei der Transformation des Bausektors zu erhöhen. Um die notwendige Bauwende einzuleiten und umzusetzen, benötigen wir in vielen Bereichen ein Umdenken. Die Potentiale des nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauens erstrecken sich über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. Der Fokus sollte noch stärker auf dem Bauen im Bestand und der Kreislauffähigkeit von Baustoffen liegen. Die Bundesingenieurkammer fordert deshalb, dringend die regulatorischen Rahmenbedingungen anzupassen. Es braucht hier die richtigen Anreize und Förderkulissen.
Parallel entwickelt das Bauingenieurwesen kontinuierlich Anpassungsstrategien für die sich verändernden klimatischen sowie gesellschaftlichen Anforderungen an das Bauen. Hierbei kann sich die Gesellschaft schon immer auf die Innovationskraft der in Wissenschaft und Planung tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure verlassen.
Auf die Forschung des ressourcenschonenden Bauens muss in Deutschland noch mehr Augenmerk gelegt werden. Das Bauingenieurwesen in Deutschland genießt international hohes Ansehen. Wir müssen uns dies unter anderem bei der weltweit notwendigen CO2-Reduktion im Bausektor und dem klimaangepassten Bauen stärker zunutzen machen.
Wir Ingenieurkammern sind den nächsten Generationen verpflichtet – auch den nächsten Generationen von Ingenieurinnen und Ingenieuren, die heute schon wichtige Treiber der Transformation des Bauens sind. Die Zeit drängt: Umso wichtiger ist es, dass der Bausektor gemeinsam besonnen und gezielt die Themen angeht. Hier können die planenden Berufe zu Moderatoren werden. Wir dürfen uns nicht in ermüdenden politischen und ideologischen Diskussionen verlieren. Vielmehr sollten uns die vielfältigen Möglichkeiten des klimaschonenden Bauens, die heute schon technisch möglich sind, ermutigen und anspornen. Wir müssen jetzt handeln.“