Die Stadtwerke München haben ihre Wohnungsbau-Offensive gestartet, mit dem Ziel, ihren Wohnungsbestand signifikant zu erhöhen. Von aktuell 650 Wohnungen sollen bis 2030 bis zu 2.000 weitere hinzukommen. Ein Schlüsselprojekt dieser Initiative ist der kürzlich fertiggestellte Neubau an der Hanauer Straße in München-Moosach, den die Stadtwerke in Zusammenarbeit mit dem Wiener Architekturbüro Superblock Ziviltechniker realisiert haben.
Ziel war es, „hochwertige, trotzdem erschwingliche Werkswohnungen für eine langfristige Mitarbeiterbindung zu schaffen“, erzählt Christoph Mörkl, Bürogründer und Gesellschafter des Architekturbüros. Der Wettbewerbsentwurf habe die SWM als Auftraggeberin unter anderem durch die Anbindung an das benachbarte Bestandsgebäude „Hybrid M“ überzeugt– eine L-förmige Mantelbebauung mit Büros, die den Busbetriebshof auf zwei Seiten umschließt.
Arbeiten und Wohnen
Der Neubau begrenzt als achtgeschossiger Riegel mit vorgelagertem, dreigeschossigem Sockelbau die dritte Seite des Areals in Richtung Süden. An der Hanauer Straße wurde er direkt an das „Hybrid M“-Gebäude von JSWD Architekten angebaut, so dass Arbeiten und Wohnen ineinandergreifen.
Bestandteil des Entwurfs ist das Angebot unterschiedlicher Wohnungsgrößen und -typen. Es reicht von Ein-Zimmer-Appartements über Fünf-Zimmer-Wohnungen bis hin zu kleinen Stadthäusern über zwei Etagen. Der Großteil der Wohneinheiten sind jedoch 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, überwiegend im achtgeschossigen, L-förmigen Riegelbau untergebracht. Dessen Rückseite grenzt über zwei Stockwerke, Erdgeschoss und erstes Obergeschoss, unmittelbar an den Busbetriebshof an – ein geeigneter Ort, um dort eine oberirdische Garage zu platzieren.
Raumhohes Schiebe-Dreh-System
Ein zentrales Anliegen des Bebauungsplans war der erhöhte Schallschutz an der Ost- und Westfassade des Gebäudes. Laut des Bebauungsplanes der Stadt München durfte „in der Mitte des Außenwohnbereichs ein Verkehrslärmpegel von 59 dB(A) tagsüber nicht überschritten werden“. Gelöst wurde die bauliche Anforderung durch ein raumhohes Schiebe-Dreh-System mit filigranen Ganzglasscheiben. Die eingesetzten Bauelemente SL 25 und SL 25 XXL von Solarlux mindern den Schall um bis zu 22 dB RwP. Die neu eingeführte Generation „Proline T“ biete bis zu 30 dB RwP bei reduzierten Profilhöhen, teilt das Unternehmen mit.
Neben der Erfüllung der Schallschutzanforderungen bringt das Verglasungssystem weitere Vorteile mit sich. Als Pufferzone reduziert es Transmissionswärmeverluste im Winter, schützt Balkonkonstruktionen vor Witterungseinflüssen und verbessert generell die Wohnqualität der Mieter zu jeder Jahreszeit.
Die bewegliche Verglasung ermöglicht zudem ausreichende Frischluftzufuhr durch drei Millimeter große Lüftungsspalte zwischen den Elementen. Durch diese Lösung sei es gelungen, die hohen Anforderungen an Schallschutz und Wohnqualität gleichermaßen zu erfüllen, heißt es abschließend.
Bautafel
- Projekt: Neubau von 118 Wohnungen
- für Mitarbeiter*innen der Stadtwerke
- München GmbH mit Büroflächen
- Städtebaulicher Wettbewerb mit
- Realisierungsteil: 2014
- Bauzeit: Mai 2019 bis Juli 2022
- Bauherr und Projektleitung: Stadtwerke München GmbH Immobilien
- Architekten, Konzeption und Entwurf: Superblock Ziviltechniker GmbH, Wien
- Teile der Ausbauplanung sowie
- Bauleitung: CL MAP GmbH, München
- Grundstücksgröße: 7.008 m²
- Wohnfläche: ca. 9.500m², Büroflächen: 290 m²
- Energiekonzept: Klimafreundliche Fernwärme für Warmwasser und Heizung. Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.