Bisher mischt man dem Altmaterial neues Bitumen bei, um der Verhärtung entgegenzuwirken. Dieses fossile Bindemittel auf Erdölbasis muss bei jeder Wiederverwendung des Asphalts erhöht werden. Der zulässige Bitumengehalt ist begrenzt, zudem verschlechtert das Verfahren die CO₂-Bilanz.
Biobasierte Verjüngungsmittel aus Kiefernharz oder Cashewkernen zeigen in bisherigen Untersuchungen eine positive Wirkung für bis zu vier Wiederverwendungszyklen. „Wir möchten die Grenzen verschieben und einen Weg aufzuzeigen, wie sich Asphalt mithilfe nachhaltiger Rejuvenatoren deutlich länger wiederverwenden lässt", sagt Sandra Weigel, Expertin für Bindemittel im Straßenbau, die für die BAM das DFG-Projekt leitet.
Die Wissenschaftler entwickeln einen modifizierten biobasierten „Rejuvenator" als Alternative zu Frischbitumen. Die Vermischung mit dem Altbitumen bestimmt die Langzeitwirkung. „Bisher lässt sich dieser Vermischungsgrad nicht zuverlässig bestimmen und das Verjüngungsmittel daher nicht zielgerichtet anpassen", erklärt Weigel. „Wir nutzen die Infrarotspektroskopie und erstmals auch Infrarot-Lichtleiter, mit denen wir sozusagen in die Mischung hineinschauen können und ein besonders genaues chemisches Verständnis des Materials gewinnen."