Die Rezeptur setzt auf Schaumbitumen, wodurch Asphalt bei 20 bis 30 Grad Celsius niedrigeren Temperaturen als herkömmlicher Heißasphalt hergestellt werden kann. Bus erklärt: „Bitumen ist nur bei hohen Temperaturen verarbeitbar. Bei Raumtemperatur verhält es sich wie hartes Gummi, aber bei 150 bis 180 Grad Celsius wird es flüssig und kann die Gesteinskörner gut umhüllen."
Durch Zugabe von zwei bis vier Prozent Wasser unter Druck zum heißen Bitumen entsteht Wasserdampf, der das Bitumen ausdehnt. „Es schäumt wie Seife", veranschaulicht Bus. „Durch das größere Volumen ist das Bitumen dann leichter verarbeitbar."
Das Bochumer Team testete verschiedene Rezepturen mit unterschiedlichen Gesteinskörnungen und Bindemitteln. Ein Wassergehalt von 2,7 bis drei Prozent im Bitumen erwies sich als optimal für die Herstellung verschiedener Asphalte mit Schaumbitumen.
Messungen des Dampf- und Aerosol-Ausstoßes an verschiedenen Arbeitsplätzen im Straßenbau zeigten eine deutliche Reduktion. Beim Fertigerfahrer sank der Wert von 6,9 Milligramm pro Kubikmeter bei herkömmlichem Heißasphalt auf durchschnittlich 2,3 Milligramm pro Kubikmeter mit dem neuen Warmasphalt. Der angestrebte Grenzwert liegt bei 1,5 Milligramm pro Kubikmeter.
Wie die Tests im Labor und auf der Straße genau abliefen, beschreibt ein ausführlicher Artikel im Wissenschaftsmagazin „Rubin“, das mit dem Schwerpunkt „An der Oberfläche“ erschienen ist.