Der erste Earth Builder Summit brachte internationale Gäste aus Skandinavien, Österreich, der Schweiz und den USA zusammen. In den Keynotes hoben Dr. Ipek Ölcüm vom Industrieverband Lehmbaustoffe und Julian Trummer von Leipfinger Bader die Bedeutung der Forschung für die Lehmbaustoffindustrie hervor. Prof. Dr.-Ing. Jörg Schänzlin betonte die Notwendigkeit der Normung im Lehmbau, um standardisierte Verfahren zu etablieren und aufwändige Zulassungsverfahren zu vermeiden. Johan Jönsson vom schwedischen Normungsinstitut SIS berichtete über die kürzlich veröffentlichte schwedische Norm für Lehmputze.
In 18 Fachvorträgen wurden aktuelle Forschungsergebnisse zu Deckenkonstruktionen, Lehmverbund sowie Mauerwerks- und Stampflehmwandaufbauten präsentiert. Architektonische Beiträge zeigten realisierte Projekte und künftige Herausforderungen, etwa beim Wiederaufbau der Ukraine. Anna Pomazanna und Stefanie Huthöfer untersuchten das Potenzial von Lehm für nachhaltigen Wiederaufbau. Tamara Haußer, Absolventin der Hochschule Biberach, stellte ihre Forschung zu Holzlehmverbund-Decken vor.
Die Veranstaltung förderte den praxisnahen Austausch durch interaktive Elemente wie die Herstellung eines Stampflehm-Hockers und die Erstellung eines kollektiven Fingerabdrucks in Lehm. Am zweiten Tag wurden im Barcamp-Format die Zukunft der Lehre im Lehmbau und die Vernetzung der Forschung diskutiert. Die Beiträge wurden in einem öffentlich zugänglichen Tagungsband zusammengefasst. Organisator Konstantin Nille-Haufe zeigte sich zufrieden mit dem Erfolg der Tagung, die die Umsetzung nachhaltiger Lehmbaumethoden fördern soll.