Der Ort Kitzingen liegt direkt am Main rund 25 Autominuten von Würzburg entfernt. Mit einer Einwohnerzahl von 21.000, einer hohen Beschäftigungszahl und einer guten touristischen Infrastruktur ist die Stadt als Wohnort beliebt. Direkt in der Fußgängerzone gelegen wurden auf dem Areal der Kitzinger Brauhöfe 49 Wohnungen mit Tiefgarage erbaut. Neben der guten innerstädtischen Lage ist auch der Main fußläufig erreichbar.
Die Kitzinger Brauhöfe haben bereits eine bewegte Geschichte hinter sich: Gegründet 1807 führten verschiedene Eigentümer das Unternehmen; zudem hinterließen Brände, Krieg und Leerstand ihre Spuren. 1998 wurde die Brauerei schließlich stillgelegt. Aber bis zu ihrer Aufgabe war sie die älteste Exportbierbrauerei Bayerns. Nach der Aufgabe der Bierfabrikation standen die Industrieanlagen jahrelang leer. Der Zahn der Zeit nagte an den Gebäuden, und der Wohnraum in den Städten ist gefragt.
Anfang 2014 wurde die Kitzinger Brauhöfe GmbH & Co. KG gegründet. Bereits im Vorfeld wurden unterschiedliche Nutzungskonzepte ausgearbeitet, aus denen im Jahr 2015 ein Architektenwettbewerb resultierte. Die zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sollten einer neuen Nutzung zugeführt und städtischer Wohnraum geschaffen werden. Die Lage inmitten der Fußgängerzone und die Größe des Grundstücks sprachen eine eindeutige Sprache, und so begann im Jahr 2016 der Bau von attraktivem, bezahlbarem Wohnraum. Der Architekt plante dort insgesamt 49 Wohnungen mit bis zu drei Zimmern und Größen bis zu 127 Quadratmetern. Sie sind lichtdurchflutet, die Balkone zur Ost- oder Südostseite ausgerichtet, und auch der Innenhofcharakter spricht für die Kitzinger Brauhöfe. Das Thema Barrierefreiheit wurde in der Planung ebenfalls berücksichtigt.
Die Anforderungen an den Industriebau waren klar: Der Charakter sollte erhalten und dennoch mit den Anforderungen an modernes Wohnen in Einklang gebracht werden. Teile der Gebäude wurden komplett entkernt, einige durch Neubauten ersetzt. Insbesondere die ehemalige Malztenne ist ein Unikat, die einen besonderen Flair vermittelt. Auf einer Fläche von 140 Quadratmetern inklusive des Außenbereichs findet man ein Loft-Ambiente, das mit den Kreuzgewölben, Säulen und Lichtkuppeln ein außergewöhnliches Wohngefühl bietet.
Innendämmung für denkmalgeschützte Gebäude
Trotz des historischen Charakters wurde den aktuellen Anforderungen, zum Beispiel der Wärmedämmung, eine große Bedeutung zugemessen.
Da einige der Gebäude unter Denkmalschutz stehen, war die einzige Möglichkeit zur energetischen Sanierung eine Innendämmung. Der möglichst geringe Verlust von Wohnraum spielte bei der Auswahl des Systems eine wichtige Rolle. Das „iQ-Therm“-System von Remmers verbindet die Eigenschaften der geringen Dicke mit einer optimalen Wärmedämmung und kam somit in den Kitzinger Brauhöfen zum Einsatz. Das Geheimnis des Systems sind zwei Komponenten: Die PUR-Hartschaumplatten haben einen geringen Wärmedurchgang und sind dennoch wasserdampfdiffusionsfähig.
Die Platte ist mit senkrecht zur Oberfläche stehenden Lochungen versehen, die mit einem kapillaraktiven mineralischen Material verfüllt sind. Tauwasseransammlungen innerhalb des Wandaufbaus werden so vermieden, und die Feuchtigkeit kann zum Raum hin ausdiffundieren.
In den Kitzinger Brauhöfen kamen Platten mit einer Dicke von 80 Millimetern zum Einsatz. Diese haben eine Wärmeleitfähigkeit 10, dry von 0,033 W/(m*K). Der Klebemörtel „iQ-Fix“ befestigt die Platten auf der Wand. Anschließend wurde der Armierungs- und Dünnschichtputz „iQ-Top SLS“ aufgetragen. Dieser lässt sich, neben den Wärmedämm- und Diffusionseigenschaften, einfach und schnell verarbeiten.
BAUTAFEL
Architekt: Walter Sendelbach, Sendelbach Architekten, Urspringen bei Marktheidenfeld
Bauherr: Kitzinger Brauhöfe GmbH & Co. KG, Schwaig
Verarbeiter: Stappenbacher Putz- und Maler GmbH, Oberaurach-Trossenfurt
Statik: ALS Ingenieure GmbH & Co. KG, Würzburg
Bauleitung: ba BAUKOSTENARCHITEKTEN GmbH, Reichenberg
Produkte: iQ-Therm 80, iQ-Fix, iQ-Top SLS
