Die Jury begründete die Auszeichnung, dass es dem Gebäude gelungen sei „mit der Fähigkeit Grenzen und Vorurteile in Bezug auf Nachhaltigkeit zu überwinden und durch eine sorgfältig ausgearbeitete und unnachgiebige Struktur eine einladende und spielerische Umgebung für Studium, Zusammenarbeit und Zusammenkunft zu schaffen. Es wurde eine klare architektonische Idee verfolgt, überarbeitet und an ihre Grenzen gebracht. Es ist mehr als ein Gebäude, eher ein vielseitiges System, das technologischen Fortschritt mit einem flexiblen und wiederverwendbaren Prinzip verbindet.“ Die Technische Universität Braunschweig fördere mit der Architektur des Studierendenhauses ein Umdenken im aktuellen sozialen, ökologischen und politischen Kontext.
Das Studierendenhaus wurde aus insgesamt 362 Arbeiten aus 38 Ländern, davon 36 aus Deutschland, ausgewählt, die zwischen April 2021 und Mai 2023 fertiggestellt wurden und sich an der Ausschreibung beteiligt hatten. Im Februar dieses Jahres hatte eine internationale Jury die fünf Finalisten bekannt gegeben, unter denen sich auch das Studierendenhaus als einziger Beitrag aus Deutschland befand. Das Studierendenhaus ist erst das zweite Hochschulgebäude, das den Preis erhält. Im Jahr 2022 wurde das Town House der Kingston University London mit dem EUmiesAward ausgezeichnet.
Die jüngsten Preisträger
Die beiden Berliner Architekten Gustav Düsing und Max Hacke sind die jüngsten Preisträger der EUmiesAwards. Beide Architekten waren als wissenschaftliche Mitarbeiter in der Architektur tätig. Sie gewannen 2017 den internen Wettbewerb, den die TU Braunschweig unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften ausgelobt hatte.
Die Jury betonte, dass die in die engere Wahl genommenen und die prämierten Arbeiten ein untrennbares Ganzes bilden. Sie ermöglichen ein besseres Verständnis der Art und Weise, wie zeitgenössische Architektur mit Nachhaltigkeit, sozialer Gleichheit, technologischem Fortschritt, Gesundheit und Wohlbefinden, kulturellem Erhalt, Resilienz und Anpassung, wirtschaftlicher Machbarkeit und Globalisierung im Rahmen einer ethischen und ideologischen sowie pragmatischen Praxis umgeht.
Neben dem Mies van der Rohe-Award wurden zwei weitere Architekturnachwuchspreise vergeben. Die Preisträger*innen wurden am 25. April im CIVA, dem Informations-, Dokumentations- und Ausstellungszentrum für Stadt, Architektur, Landschaft und Stadtplanung in Brüssel, Belgien, im Rahmen der European Conferences on Architectural Policies (ECAP) unter der belgischen EU-Ratspräsidentschaft bekannt gegeben.
Preisverleihung in Barcelona am 14. Mai
Die Preisverleihung findet am 14. Mai 2024 im Mies van der Rohe-Pavillon in Barcelona im Rahmen des EUmies Awards Days statt. Auf dem Programm stehen Vorträge der Preisträger*innen und Finalist*innen, Diskussionen mit Architekt*innen, Bauherr*innen, politischen Entscheidungsträger*innen und Jurymitgliedern, sowie eine Ausstellung der 362 Gebäude, die an den EUmiesAwards 2024 teilgenommen haben. Die Veranstaltung bildet den Auftakt zu den Barcelona Architecture Weeks.
https://eumies.link/Winners2024
https://www.tu-braunschweig.de/studierendenhaus