Zahlreiche Studien und Berichte zeigten seit Jahren, dass Deutschland erheblich mehr in die Instandhaltung seiner Infrastrukturen investieren müsse. Besonders alarmierend sei dabei der Zustand vieler Brücken, die aufgrund mangelnder Wartung und Ertüchtigung schon jetzt ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellten. „Wir sprechen hier von sicherheitsrelevanten Problemen der Infrastrukturbauwerke bis hin zu einem Totalversagen aufgrund eines jahrelangen Investitionsstaus“, so der Präsident der Bundesingenieurkammer. „Viele der Brücken sind bereits heute am Rande ihrer Belastungsgrenzen. Ein weiteres Aufschieben von Sanierungen können wir uns aus Sicherheitsgründen nicht leisten. Wir haben unter den Brücken viele ‚Patienten‘, die in keinem wirklich guten Zustand sind“, betont Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer.
Diese Einschätzungen teilt der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Dr.-Ing. Hans-Jörg Temann, und ergänzt: „Vor allem der Fachkräftemangel im Ingenieurbereich, ineffiziente Vergabeverfahren und zu niedrige Honorare für Ingenieure tragen zur Verzögerung dringend notwendiger Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen bei. Darüber hinaus muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass ein anhaltender Sanierungsstau weitaus unwirtschaftlicher ist als regelmäßige Investitionen in Wartung und Sanierung.“