Inkrementell - also in mehreren Bearbeitungsschritten umgeformte - Fassadenelemente bieten eine vielseitige Lösung für private, öffentliche und gewerbliche Gebäude. Das Verfahren ermöglicht die Herstellung individueller Metallstrukturen ohne teure Werkzeuge. Am Fraunhofer IWU werden Stahl- und Aluminiumbleche mit bis zu 4 x 2 Metern Größe und 75 Zentimetern Tiefe in nahezu jede Form gebracht. Gemeinsam mit den Partnern Wirth & Co. GmbH und WOBEK-Design GmbH demonstrierte das Institut das Potenzial der Technik anhand eines Fisch-Motivs in verschiedenen Farben.
Witterungsschutz durch innovative Beschichtung
Die Beschichtung spielt eine entscheidende Rolle: Sie verstärkt die dreidimensionale Wirkung und schützt das Material vor Witterungseinflüssen. Die zunächst aufgetragene weiße Pulverschicht bleibt auch nach der Umformung stabil, während der elastische Tintenstrahldruck unbeschädigt bleibt. Ein abschließender UV-beständiger Klarlack versiegelt die Oberfläche und erhöht die Langlebigkeit der Fassadenelemente.
Wirtschaftlichkeit und neue Anwendungsmöglichkeiten
Die inkrementelle Blechumformung ist besonders für Einzelanfertigungen und mittlere Stückzahlen wirtschaftlich attraktiv. Komplexe Geometrien können mit preiswerten Gegenformen oder flexiblen Stützsystemen realisiert werden. Zusätzlich erleichtert die Technologie die Nachfertigung historischer Bauteile und eröffnet neue kreative Möglichkeiten, etwa für den Kunstbereich oder den 3D-gedruckten Fassadenbau.
Innovative Systemlösungen für Fassaden
Um flexible Gestaltung und energieeffiziente Fassaden zu ermöglichen, entwickelt das IWU auch passende Befestigungstechniken. Ein Ansatz ist der Andruck von Kunststoffgranulat-Anbindungselementen, die eine Montage auf gekrümmten Flächen erleichtern. Zudem fertigt das Team komplette Fassadenelemente aus Kunststoff – der Granulat-basierte 3D-Druck eröffnet hier neue Möglichkeiten.
https://www.iwu.fraunhofer.de/