Das österreichische Ingenieurbüro Engelmann setzt auf den QualitätsStandard Planer am Bau, um im Bereich der ressourcenschonenden Gebäudetechnik seine Wachstumsziele zu erreichen.
David Engelmann, Juniorchef der Engelmann Energiesysteme, weiß genau, was er will: „Die Veränderungen durch den Klimawandel stellen meine und die nachfolgenden Generationen vor enorme Herausforderungen. Mein Bestreben war immer, ein aktiver Teil dieser Veränderung zu sein, mit dem Ziel, die Ökologisierung voranzutreiben. Der Einstieg in das Ingenieurbüro meiner Eltern mit seiner bereits funktionierenden Bürostruktur war der beste Weg.“ Seit der Gründung vor 80 Jahren hat der Betrieb sich bereits mehrmals neu erfunden. Eine Mechanikerwerkstatt in Wien war der Ausgangspunkt der bewegten Unternehmensgeschichte. Nach dem Umzug nach Sarmingstein in Oberösterreich wurde die Konzession für Elektroinstallationen eingeholt. In den 1950er Jahren kamen Sanitär- und Heizungsanlagenbau hinzu, später noch eine Abteilung für Gebäudeautomatisierung. Im Jahr 2000 dann der Schnitt: Die ausführenden Abteilungen wurden geschlossen, es erfolgte eine totale Umstrukturierung zu einem Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung. Elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind inzwischen an den beiden Standorten in Wien und Oberösterreich beschäftigt. Bald schon könnten es deutlich mehr werden. David Engel- mann: „Die Nachfrage nach zukunftsweisender, energiesparender Gebäudetechnik ist riesig, in Deutschland noch mehr als in Österreich.“ Wohngebäude, Industrie- und Bäckereianlagenbau sowie Gebäude und Anlagen im Gesundheitswesen sind die Schwerpunkte im Portfolio von Engelmann, wobei die Industrie und das Gesundheitswesen an Relevanz ebenso gewinnen wie der Exportanteil. Eines der aktuellen Referenzobjekte ist die Bäckerei Reichl mit 100-prozentiger Wärmerückgewinnung und Kälteanlagen auf Ammoniak-Basis. Auch Mikrogasturbinen werden von Engelmann in die Gebäudetechnik integriert.
Technisches Know-how und Führungserfahrung
Bevor David Engelmann die Entscheidung zur Selbstständigkeit fällte, hatte er sich gezielt spezifisches Wissen und Erfahrungen angeeignet. Im Ingenieurstudium und bei Auslandsaufenthalten konzentrierte er sich auf neueste Hocheffizienztechniken bei der Kraft-Wärme-Kopplung und ressourcenschonender Gebäudekühlung. Führungserfahrungen sammelte er in der Industrie und als Offizier im österreichischen Bundesheer. 2019 stieg er in die Geschäftsführung von Engelmann Energiesysteme ein und eröffnete in Wien einen zweiten Unternehmensstandort. Die Einführung des QualitätsStandard Planer am Bau war der nächste Schritt. „Ohne Standardisierung der Bürostruktur wäre ein weiteres Wachstum nicht möglich gewesen.“ Die ISO 9001 wurde schnell verworfen – zu bürokratisch und im konkreten Fall nicht anwendbar. Recherchen brachten ihn auf Planer am Bau. „Wir empfanden sofort, dass hier ein praxisorientierterer und für uns besserer Ansatz verfolgt wird“, urteilt der Juniorchef.
Im Januar 2020 erarbeitete ein Engelmann-Team bei der Klausurtagung von Planer am Bau den größten Teil des Handbuchs. „Nirgendwo sonst hätten wir die Möglichkeit gehabt, gemeinsam mit Studierenden und Fachkräften aus dem Bereich des Qualitätsmanagements an nur einem Wochenende unsere Arbeitsprozesse zu hinterfragen und unter Anleitung einen eigenen Qualitätsstandard zu entwickeln“, erinnert sich Engelmann. Im April wurde der QualitätsStandard Planer am Bau offiziell eingeführt, im Juli 2020 zertifizierte der TÜV Rheinland den Standort in Oberösterreich, im September das Büro in Wien. Damit war Energiesysteme Engelmann das erste österreichische Ingenieurbüro, das mit dem Qualitätssiegel Planer am Bau werben durfte. Doch die Zertifizierung spielte für Engelmann nur eine untergeordnete Rolle: „Die Einführung des QM-Systems hat eine enorme Ruhe in unseren Arbeitsalltag gebracht und somit Räume für mehr Kreativität und Wachstum eröffnet.“ Für die Geschäftsführung von Engelmann Energiesysteme steht die Schaffung einer effizienten Bürostruktur an erster Stelle, um die ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen: Im Bereich der ökologischen Gebäudetechnik auf technisch höchstem Niveau soll das Einflussgebiet auch international erweitert werden, am Stammsitz in Österreich will der Seniorchef Kurt Engelmann eine eigene Akademie für Gebäudetechnik gründen. Auch ein „Behaglichkeitsraum“ soll dort eingerichtet werden, um ein gutes Gebäudeklima für die Kunden erlebbar zu machen. In einer „Strategie 2030“ sind die Ziele und Schritte dorthin bereits definiert. „Die Einführung des QualitätsStandards war die Voraussetzung zur Umsetzung unserer Pläne“, sagt Engelmann.