Nach zweijähriger Bauphase wurde das Projekt GustavsHof in Offenbach von dem Frankfurter Architekturbüro "FFM-Architekten. Tovar + Tovar" fertiggestellt und an die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH übergeben. Auf 6.800 qm sind 70 energieeffiziente Wohnungen in sechs Gebäuden entstanden.
Die Gebäude versprechen wohngesundes Klima durch:
- mineralischen Dämmputz
- durchgängige Ziegelbauweise
- wartungsarme Wohnraumbelüftung
- offene Laubengangerschließung (Durchlüftung)
- hydrophile Bauweise
Städtebaulicher Leitgedanke
Städtebaulicher Leitgedanke der urbanen Wohnbebauung „GustavsHof“ in der Gustav-Adolf-Straße 42-42E in Offenbach ist die gleichzeitige Nachverdichtung mit 70 Wohnungen und der Erhalt großzügiger Freibereiche im innerstädtischen Blockinnenbereich.
Die sechs drei- bis fünfgeschossigen Häuser mit unterschiedlich großen, familienfreundlichen und zum Teil geförderten und barrierefreien Etagen- und Maisonettwohnungen orientieren sich in der Farbgestaltung an der Umgebung und setzen mit Kontrastfarbtönen auch eigene Akzente.
Mittels der 30 cm breiten, reliefartig aufgesetzten Faschen der Fenster und Türen wird der Gestaltungsansatz der gründerzeitlichen Umgebung aufgenommen und neu interpretiert. Hierbei wirken die weißen Faschen als bindendes und belebendes Gestaltungsmerkmal, in das auch die Vordächer und Balkone einbezogen sind.
Freiflächen
Die Gebäude arrondieren sich mit ihren Eingangsseiten um einen zentralen großen Innenhof, der – als Parkplatz für PKWs genutzt und durch Grünstreifen und Bäume aufgelockert – auch Möglichkeiten für zukünftige gemeinschaftliche Nutzungen bietet. Durch die Gebäudestellung entsteht neben dem großen Hof ein geschützter, großzügiger "grüner Platz" mit Spiel- und Bouleplatz, zu dem auch die privaten Freiflächen der angrenzenden Wohnungen orientiert sind.
Die privaten Gebäudeseiten mit Mietergärten und Balkonen der sonstigen Wohnungen sind ebenfalls der ruhigeren Gartenseite der vorhandenen Nachbarbebauung zugewandt. Die Wohnungen verfügen im Erdgeschoss über Terrassen und Mietergärten, in den Obergeschossen über Balkone, Loggien oder Dachterrassen.
Material und Nachhaltigkeit
Trotz Einhaltung des KfW-Effizienzhaus 55 Standards wurde das Bauvorhaben ohne Wärmedämmverbundsystem ausgeführt. Die Außenwände bestehen aus monolithischem hochwärmegedämmten Ziegelmauerwerk mit mineralischem Dämmputz, der im Neubau nur selten eingesetzt wird.
Dies ermöglicht eine Wandstärke von 36,5 cm statt der üblichen 49 cm und schafft damit mehr Wohnfläche. Zusätzlich bewirkt die durchgängige Ziegelbauweise eine Regulation und Speicherung der Bau- und Nutzungsfeuchte und sorgt so für wohngesundes Klima.
- Die Grundlüftung zum Feuchteaustausch erfolgt über eine wartungsarme, kontrollierte Wohnraumlüftung (Zuluft an den Rolladenkästen und Abluft in den Bädern).
- Eine offene Laubengangerschließung ermöglicht bei 80 % der Wohnungen eine sehr gute Belichtung sowie das Durchlüften über Fenster und Türen
- Durch hydrophile Bauweise wurde eine nachhaltige und gut recyclingfähige Bausubstanz geschaffen.
- Die Energieversorgung erfolgt mittels nachhaltiger Fernwärmeversorgung, die Flachdächer sind extensiv begrünt.
Das Projekt wird durch intensives planungs- und baubegleitendes Monitoring – vom Städtebau über Architektur, Freiflächen und Ökologie, Materialwahl, Energieverbrauch und Recyclingfähigkeit – als nachhaltiges Wohnprojekt zertifiziert und erhält das NaWoh Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau.
Weiter Informationen
Mehr Impressionen zum Projekt GustavsHof finden SIe unter ffm-architekten.de.