In allen Segmenten überwiegt die Einschätzung, die Lage am Immobilienmarkt habe sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 verschlechtert. In der bis 2021 mit Top-Werten beurteilten Logistikbranche nehmen mittlerweile fast ebenso viele Befragte eine gegenüber dem ersten Halbjahr verbesserte (26 Prozent) wie eine schlechtere Konjunkturlage (27 Prozent) wahr. Deutlich pessimistischer wird die Lage in den anderen Segmenten bewertet. 36 Prozent der Befragten geben an, die Konjunkturlage am Wohnungsmarkt habe sich verschlechtert. 44 Prozent teilen diese Einschätzung für den Einzelhandel und sogar 50 Prozent für den Büromarkt.
Gleichwohl scheint die Talsohle überwunden zu sein. Die Konjunkturstimmung hat sich zum zweiten Mal in Folge aufgehellt, nachdem im Jahr der Zinskrise 2022 in den Märkten für Wohnen, Büro und Einzelhandel ein Tiefstand erreicht wurde.
Rückgang der Neubauzahlen erwartet
Die Aussichten für den Neubau schätzt die Mehrheit der Befragten weiterhin pessimistisch ein, allerdings mit einer nachlassenden Dynamik. 57 Prozent rechnen für das erste Halbjahr 2025 mit rückläufigen Fertigstellungszahlen im Mietwohnungsbau. Am Büromarkt erwarten 48 Prozent sinkende Neubauzahlen, im Einzelhandel 43 Prozent. Eine Ausnahme ist das Logistiksegment, für das immerhin 30 Prozent mit steigenden Neubauvolumina rechnen (fallend: 23 Prozent).
Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsflächen bleibt verhalten
Die Konjunkturkrise, aber auch flexible Arbeitsplatzkonzepte wirken sich auf die Nachfrage nach Büroflächen aus. 45 Prozent der Befragten erwarten für den Büromarkt entsprechend eine rückläufige Flächennachfrage (steigend: 12 Prozent). Im Einzelhandel erwarten 41 Prozent, dass die Nachfrage nach Flächen abnimmt (steigend: 13 Prozent).
Energetische Sanierungen im Bestand sind ein Wachstumsmarkt
Eine positive Entwicklung sehen die Fachleute dagegen bei umfassenden energetischen Sanierungsvorhaben im Bestand. Hier ist das Mietwohnungssegment führend, für das 52 Prozent der Befragten mit einem Anstieg der umgesetzten Maßnahmen im ersten Halbjahr rechnen (rückläufig: 15 Prozent).