Das Kölner Architekturbüro office03-waldmann & jungblut realisierte den Bau zwischen 2013 und 2021 für die rund 1.500 umgesiedelten Einwohner von Manheim. Die Umsiedlung wurde durch den Braunkohletagebau erforderlich, der seit 2022 auf dem Gebiet des alten Ortes stattfindet.
Die Architekten konzipierten ein Ensemble aus Glockenturm, Kapelle und Pfarrheim am neuen Marktplatz. Die vierzig Zentimeter starken Wände der Kapelle bestehen aus Liapor-Leichtbeton, der ohne zusätzliche Dämmung auskommt. Die Bauarbeiter verbauten 350 Kubikmeter Leichtbeton der Güte LC12/13 D1.2.
„Die Kirche und die Gemeinde an einen neuen Ort und in neue Räumlichkeiten zu transformieren, dabei aber so viel wie möglich vom vorhandenen geistlichen Leben zu bewahren und dieses behutsam weiterzuführen, war der Kern unseres Ansatzes", sagt Architekt Berthold Jungblut.
Aus der alten Kirche übernahm die Gemeinde den Altar, den Taufstein, die Kirchenbänke und drei Glasfenster. Auch die Holzfigur des heiligen Josefs sowie die Statuen der Pfarrpatronen St. Albanus und St. Leonhardus fanden in der neuen Kapelle ihren Platz.
Das Unternehmen Fertigbeton Rheinland aus Düren lieferte den Leichtbeton, den die Zervos Hoch- und Schlüsselfertigbau GmbH aus Erftstadt verarbeitete. Am Sockel der Außenfassade legten die Handwerker durch mechanische Bearbeitung die Blähtonkugeln des Betons frei. Die Gemeinde weihte das neue Zentrum Anfang 2022 ein.
Der Neubau soll mindestens 150 Jahre halten. Nach Ende der Nutzungsdauer lässt sich der verwendete Leichtbeton recyceln.