Steinbruch, Sand- und Kiesgrube als Lebensraum

So kann die Baustoffbranche Biodiversität fördern

Nachhaltigkeit
Forschung
In Deutschland gibt es weiterhin einen hohen Bedarf an Baustoffen. Für eine nachhaltigere Bauwirtschaft ist es zentral, die Potenziale von Recycling, nachwachsenden Rohstoffen und effizienten Bautechniken vollständig auszuschöpfen. Ein weiterer Eckpfeiler ist das Biodiversitätsmanagement in Gewinnungsstätten, denn: Auch in Zukunft können wir nicht komplett auf Primärrohstoffe verzichten.

Forschende haben im Dialog mit der Baustoffbranche ein Konzept für ein ganzheitliches Biodiversitätsmanagement erarbeitet. Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellte das Projekt „Ganzheitliches Biodiversitätsmanagement in der Baustoffindustrie“ (GiBBS) ein Handbuch: Es unterstützt Rohstoffunternehmen dabei, Artenschutzmaßnahmen zu planen, umzusetzen und zu evaluieren.

Eine Aufgabe für das ganze Unternehmen

Das GiBBS-Handbuch denkt alle Unternehmensebenen mit – von der Leitung bis zu den Baggerfahrenden. „Die Baustoffbranche setzt sich schon seit vielen Jahren für den Artenschutz in Gewinnungsstätten ein. Neu ist: Das Handbuch bietet konkrete Hinweise und Tipps, wie biodiversitätsfördernde Maßnahmen in die Unternehmensabläufe effizient und kostenorientiert eingebunden werden können“, betont Ivonne Arenz vom Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO).

Konkret heißt das: Schutz und Förderung der Biodiversität sollte Teil der Unternehmensstrategie werden. Sowohl der internationale Konzern als auch das kleine Familienunternehmen können klar formulieren, was sie für den Artenschutz erreichen wollen. Dabei sollten die eigenen Flächen im Fokus stehen, sodass externe Kompensation nur eine geringe Rolle spielt. Das Handbuch schlägt Gremien und Formate vor, um die Aktivitäten auf Unternehmens- und Standortebene zu koordinieren. „Maßnahmen zum Biodiversitätsschutz müssen den aktiven Betrieb nicht einschränken und auch nicht zwingend teuer sein“, ergänzt der Ökonom Patrick Schöpflin vom IÖW. „Wichtig ist, möglichst verschiedene relevante Lebensräume zu erhalten oder zu schaffen und dort entsprechende Brut- und Ruhezeiten zu beachten.“

Über das Projekt

Das Projekt entwickelte ein Konzept für den Artenschutz in kleinen, mittleren und großen Rohstoffunternehmen. Beteiligt waren das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster, das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) und der NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. Als Praxispartner wirkten intensiv mit: der Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V. (bbs), der Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) und der Bundesverband der Gipsindustrie e.V. sowie sieben Unternehmen der Branche. Weitere Unternehmen sowie Naturschutzbehörden und Umweltverbände brachten sich in Dialogveranstaltungen ein. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) und im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung (SÖF).

https://www.ioew.de/projekt/ganzheitliches_biodiversitaetsmanagement_in_der_baustoffindustrie

 

 

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