Nach dem Brückenschlag im Juni 2024 laufen die Betonarbeiten. Die Bauarbeiter platzierten in drei Wochen 164 Betonfertigteile mit Längen bis zu 4,39 Metern auf dem Unterbau. Die Ortbetonergänzung erfolgt in elf Abschnitten nach dem Pilgerschrittverfahren. Diese Methode minimiert das Risiko von Rissbildungen. Auf die Abdichtung und die Kappen folgt als letzte Schicht Gussasphalt.
Der Neubau wurde nach einer Havarie erforderlich. Im November 2021 sprengten Experten beide Brückenteile im Wiesbadener Stadtteil Biebrich. Die Südbrücke ging nach 20 Monaten Bauzeit im Dezember 2023 in Betrieb. Sie ermöglicht den zweistreifigen Verkehr Richtung Rüdesheim und Frankfurt.
„So eine Punktlandung schüttelt man nicht mal eben so aus dem Ärmel. Zu jeder Minute einen Plan B in der Hinterhand zu haben, ist eines der wichtigsten Erfolgsrezepte für das Gelingen einer Großbaustelle", sagt Porr Projektleiter Salam Khuzandar. Pro Überbau verarbeiten die Bauarbeiter 1.750 Kubikmeter Ortbeton, für jede Überbaukappe kommen 350 Kubikmeter hinzu.
Täglich nutzen etwa 80.000 Verkehrsteilnehmer die Verbindungsstrecke im Rhein-Main-Gebiet. Während der Bauphase mussten sie durch die Wiesbadener Innenstadt ausweichen.