Substanzerhalt prägt den Brückenbau in Deutschland. Das bedeutet zum einen Nachrechnung, technische Bewertung und Verstärkung der gealterten Bauwerke, die zu großen Teilen in der Blütezeit des Infrastrukturbaus der 60er bis 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstanden sind und entsprechende bauzeit- und bauartbedingte Defizite besitzen. Zum anderen sind mehr und mehr Bestandsbrücken durch Ersatzneubauten zu erneuern. Dies geschieht in einem bestehenden, dichten Verkehrsnetz, welches auf Einschränkungen und Störungen höchst sensibel reagiert. Der Ersatzneubau umfasst den Rückbau– bei der Planung in der Regel (bisher)nicht berücksichtigt und daher oft technisch höchst anspruchsvoll – und einen Neubau in Abschnitten, um den Verkehr fortwährend aufrecht zu erhalten. Digitale Methoden des Building Information Modeling (BIM) etablieren sich und gewinnen an Bedeutung. Durch ihre verknüpfende Abbildung von Geometrie, Berechnung und Prozessen bis hin zur Abrechnung bieten sie sich als Kontrollinstrument für geometrische, technische und kaufmännische Randbedingungen an.
Ziel der Veranstaltung ist es, Überblick zu geben über die aktuellen strukturellen und technischen Entwicklungen im Brückenbau Deutschlands. Dies beginnt mit den strategischen Überlegungen der Verkehrslastträger, hier insbesondere Bund und Land NRW, und mit einem Ausblick über die Bautätigkeiten der kommenden Jahre. Ergebnisse der Nachrechnung werden übergreifend erläutert und in bauwerks-, material- und baujahresspezifische Eigenschaften eingeordnet. Ein Aspekt dazu ist, rechnerisch kaum treffend zu fassende Eigenschaften, wie zum Beispiel die Ermüdungssicherheit, durch Monitoring am Bauwerk genauer zu erfassen und gegebenenfalls vorhandene Defizite zu kompensieren.
Der Ersatzneubau mit komplexen Rückbauten wird an aktuellen Großbrückenbauwerken vorgestellt. Dabei wird der Einsatz des BIM in der durchgängigen Planung bis hin zum Betreiben über die Nutzungsdauer von Infrastrukturbauwerken, aber auch in der Bauausführung mit Abrechnung und Distribution dargestellt. Diese Tagung richtet sich an saSV für die Prüfung der Standsicherheit, öbuv SV auf diesem Sachgebiet, Ingenieure der Bauwerksprüfung aus Ingenieurbüros und Bauverwaltungen, Tragwerksplaner sowie Ingenieure aus Planungsbüros, Baufirmen und Behörden, die im Brückenbau als Bauherrenvertreter bzw. planend, ausführend oder prüfend tätig sind.
Anmeldeschluss ist der 11.11.2016. Bei kurzfristigeren Anmeldungen ist eine vorherige Rücksprache notwendig. Die Tagung ist im Rahmen der Fortbildungsverpflichtung der Ingenieurkammer-Bau NRW mit 8 Zeiteinheiten anerkannt.
Termin: Freitag, 25. November, 9.30 bis 17.00 Uhr im Haus der Technik in Essen, Veranstaltungs-Nr. 16-33101
Nähere Einzelheiten sowie Tagungsablauf und -themen finden Sie im Internet unter: www.ikbaunrw.de/akademie/Tagungen, der Tagungsflyer steht als WEBINFO. 162 zur Verfügung.
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Tagung „Brückenbau im Fokus“
Ingenieurkammer-Bau NRW
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